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Berlin, 03.09.2009

Pressemitteilung

Initiative Flughafen-Willy-Brandt startet Unterschriftenkampagne zur Benennung des Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in Flughafen-Willy-Brandt.

Die überparteiliche Initiative Flughafen-Willy-Brandt startet anlässlich des dritten Jahrestages des Baubeginns am Flughafen Berlin Brandenburg International eine Online- Unterschriftenkampagne. Durch die aktive Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern soll der Prozess der Namensgebung ein gesellschaftliches Fundament erhalten, das ihn aus rein parteipolitischen Erwägungen löst und eine stärkere gesellschaftliche Identifikation mit dem neuen Berliner Flughafen ermöglicht.

Seit September 2006 entsteht unter der gemeinsamen Regie der Bundesrepublik Deutschland und der Bundesländer Berlin und Brandenburg der neue Zentralflughafen für die Region Berlin-Brandenburg. Dabei handelt es sich um eines der größten im Bau befindlichen Verkehrsinfrastrukturprojekte in Deutschland. Die Flughafengesellschaft rechnet nach Eröffnung des neuen Single-Airports im November 2011 mit 25 Millionen Passagieren jährlich – Tendenz steigend.

Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin (1957-1966) und deutsche Bundeskanzler (1969-1974) Willy Brandt, der für seine auf Versöhnung ausgerichtete „Neue Ostpolitik“ im Jahr 1971 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, ist als Namensgeber gleich in mehrerer Hinsicht prädestiniert für das neue Luftkreuz: Willy Brandts beispielloses Engagement für eine Aussöhnung mit den Völkern und Staaten in Osteuropa – versinnbildlicht durch seinen geschichtsträchtigen Kniefall in Warschau – begründete seine bis heute anhaltende außerordentliche Popularität im In- und Ausland. Der Name keines anderen deutschen Politikers steht in solch eindrucksvoller Weise für eine deutsche Außenpolitik unter dem Primat der Friedenssicherung und der Überwindung des Kalten Krieges. Dass internationale Staatsgäste zukünftig an einem Flughafen empfangen werden könnten, der nach dem „Vater der Entspannungspolitik“ in Europa benannt ist, wäre aufgrund der politischen Symbolik begrüßenswert.

Willy Brandts politische Verdienste um eine deutsch-deutsche Annäherung unter dem Motto „Politik der kleinen Schritte“ lassen seinen Namen zudem als hervorragend geeignet für eine von Brandenburg, Berlin und dem Bund gemeinsam getragene Einrichtung erscheinen. Unter Brandt als Bundeskanzler kam es sowohl zum ersten deutsch-deutschen Gipfeltreffen als auch zum Abschluss des Grundlagenvertrages mit der DDR.

Darüber hinaus wird keine andere Persönlichkeit als Namenspatron so hervorragend dem doppelten Charakter Berlins als Hauptstadt des Bundes und als eigenständiges Bundesland gerecht wie Brandt, der während der kritischen Zeit des Mauerbaus (1961) und zu Zeiten des Berlin-Ultimatums (1958) ein ungemein beliebter Bürgermeister im Westen der geteilten Stadt war. Brandt gehörte später zu den entschiedensten Befürwortern eines Regierungsumzugs von Bonn nach Berlin.

Und nicht zuletzt war Willy Brandt eine Persönlichkeit, welche die Menschen bis zum heutigen Tag emotional berührt. Seine Innenpolitik, die er unter das Motto „Mehr Demokratie wagen“ stellte, führte bei Vielen zu einer stärkeren Identifikation mit dem bundesdeutschen Gemeinwesen. Wie das Magazin „Der Spiegel“ in seiner Ausgabe vom 16. Februar diesen Jahres schrieb: „Die Kanzler vor und nach ihm wurden geachtet und respektiert, wenn es gutging, vielleicht sogar verehrt. Brandt wurde geliebt.“

Initiative Flughafen-Willy-Brandt
Homepage: https://www.flughafen-willy-brandt.de